freiräumen

Nur ungern mag ich das Neue Jahr mit Vorsätzen versehen und soll es dennoch einen geben, ist es die Zeit ohne Grenzen, die ich mir und den Meinen immer wieder einmal freiräumen will. Zeit, das zu entdecken, woran wir nicht gedacht haben. Zeit, Tage irgendwo anzufangen und zufrieden aufzuhören. Zeit, Wogen hochschlagen zu lassen und anschließend die Ruhe nach dem Sturm zu spüren. Zeit, sich zu finden und auch wieder loszulassen.

Ich mag es, wenn sich nach der trubeligen Feiertagssaison die Wochenenden langsam und allmählich entfalten. Wenn Nasen- und Zehenspitzen nur mühsam unter Decken hervorkriechen. Wenn der Tag uns keine Pläne vorgibt, die uns Grenzen im einzigen Freiraum der Woche setzen. Wenn der Moment ein wenig länger dauern darf. Wenn die Gedanken schweben und auch einmal hängen beiben dürfen. Wenn man faul die milde Wintersonne anblinzelnd, mit Knabbern und Krümeln die Zeit vergehen läßt.

Zutaten für ca. 20 Grissini: 250 g Dinkelmehl (Typ 1050), 1/2 Würfel Hefe, 80 ml Olivenöl, je 1/2 Teelöffel Koriander-, Kümmel- und Fenchelsamen, im Mörser grob gemahlen, 1/2 Teelöffel Honig, 1/2 Teelöffel Salz, 125 ml warmes Wasser

Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit den Knethaken des Rührgeräts zu einer glatten Teigkugel verkneten. Den Teig eine Stunde unter einem Tuch gehen lassen. Anschließend in ca. 20 kleine Teigkugeln teilen, diese nochmals kurz in der Hand kneten und zu langen, dünnen Rollen formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und nochmals ca. 10 Minuten gehen lassen.

Im vorgeheizten Backofen bei 200°C ca. 15 Minuten auf mittlerer Schiene goldbraun backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Solche Tage, voll Küchengeflüster, Mutanfällen und Lachsalven unter Kuscheldecken, voll Ausschweifen in Unbekanntes und Heimkehr in Vertrautes, voll Hingabe an Gemeinsames und Wissen um Eigenarten, Tage wie diese, die wünsche ich mir für uns.

Alles andere wird folgen.

Nikki+++

2 comments to freiräumen

  • oh ja, die besten tage! und ich wünsche mir, dass die wochen mehr hergeben davon. wie fein die stängelchen es vorzeigen, hineingekuschelt in unbeschriebenes leinen.

  • Das beschreibst Du schön – so soll es sein! Und doch muss ich wachsam bleiben, dass die Freiräume nicht nach und nach verschwinden. Schön, Deinen Blog zu entdecken….Liebe Grüße, Tomke