Hausaufgabe

Ich bin ganz groß darin, meinen Lieben zu erklären, dass man Hausaufgaben am besten einfach anpackt. Dass man sie nicht zu lange hinauszuschiebt, bis sie sich wie ein unüberwindbarer Berg auftürmen und unbezwingbar erscheinen. Klar, ich habe gut reden, schließlich hatte ich schon ziehmlich lange keine Hausaufgaben mehr auf. Doch dann hörte ich vor Kurzem plötzlich diesen unheilvollen Satz: “und die Hausaufgabe bis zum nächsten Mal…”

Ein Mandala sollte es werden, ein Bild aus dem Inneren. Die Größe war vorgegeben, Material und Ausführung konnten frei gewählt werden. Es gab auch bereits eine kleine Vorarbeit, eine Art Skizze, die weiterentwickelt werden konnte. Bis zum bereits erwähnten ‘nächsten Mal’ waren es vier Wochen, also ausreichend Zeit, um die Aufgabe entspannt anzugehen.

Die Hausaufgabe wurde natürlich erst einmal verschoben, von einem Tag zum nächsten, über das Wochenende hinaus in die nächste und dann in die übernächste Woche. Bis schließlich entgegen aller schlauen Ratschläge nur noch eine Woche übrig war. Auf einmal war es keine spannende Herausforderung mehr, die es motiviert anzupacken galt, sondern eins von den vielen, irgendwie lästigen Dingen, die auch noch zu erledigen waren. Eine große, fette Wolke.

Zum Glück habe ich zufällig bei Rachel einen Artikel zu Ticker Tape Quilts entdeckt. Das war für mich der längst fällige Tritt, den ich brauchte, um endlich loszulegen. Ich habe alle Teile meines Mandalas wie bei den Ticker Tape Quilts direkt auf die drei Lagen, den Oberstoff, die Wattierung und die Rückseite gesteppt. Da war es, mein Bild aus dem Inneren. Und weil ich innerlich unter anderem ein sehr pragmatischer Typ bin, habe ich daraus kurzer Hand eine Kissenhülle genäht.

Nun lädt mein Bild von Aussen und Innen, von Nähe und Ferne, von Licht und Schatten zum Kuscheln ein und verschafft hoffentlich sehr viele süße Träume.
Nikki+++

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