wie. wo. wann.


Plötzlich, über Nacht, nach langen, ruhigen Sonnentagen, strömt der Regen. Die feuchte Kälte bahnt sich den Weg tief unter die noch sonnenwarme Haut. Als hätte man es nicht bereits einmal gesehen, als hätte man es nicht schon längst geahnt, als hätte man die Möglichkeit nie in Betracht gezogen, schwappen mit Macht die grauen Wellen. Ereignisse, sich wie Wolken jagend, Wogen des Lebens, unberechenbar, eiskalt, den Atem nehmend. Die Seele schrumpft, ist wechselwarm, beinah erstarrt.

Was ist geblieben, so fragt man sich, vom Sommertraum, den man einst träumte. Versunken fast, in schmutzig grauem Naß. Der Regen sprüht, unablässig, Gischt, salzig, wie Tränen auf der Haut. “Du sollst nicht gehn”, ruft das Herz, doch weiß der Verstand bereits, er ist nun fort, unwiederbringlich, nur noch Erinnerung.

Ein Lied im Regen, lang aus der Zeit. Rythmus der Jugend, Ahnung nur. Worte und Sätze vergessen, und ein Silberstreif zugleich.

Irgendwie.
Fängt er an.
Irgendwo.
Ein neuer Traum.
Nach dem Regen.
Irgendwann!

Nikki+++

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