Tapfere Schneiderlein

Zwei Samstagnachmittage habe ich in der Messewerkstadt mit acht supernetten Mädels eine Tasche, nein, acht Taschen genäht. Mit etwas Verlängerung haben wir es heute geschafft und jede ist mit ihrer ersten selbstgenähten Tasche nach Hause gegangen. Ach, waren die alle stolz und ich mit ihnen.

Die meisten der Mädchen hatte noch nie vorher mit einer Nähmaschine genäht. Es gibt auf jeden Fall viele, sehr gute Gründe dafür, dass Mädchen heute nicht mehr den traditionellen Handarbeitsunterricht besuchen, während die Jungs im besten Fall Werkunterricht oder gleich unterrichtsfrei haben, so wie es bei meinen männlichen Mitschülern der Fall war. Trotzdem ist es schade, dass heute an den Schulen nicht mehr das Nähen, Stricken, Häkeln oder andere Handwerkstechniken unterrichtet werden. So schlechte Erinnerungen viele von uns an ihre Handarbeitslehrerinnen haben, hängen geblieben ist doch genug, oder wo kämen sonst die vielen ‘Crafters’ her in diesen Tagen?

Hochkonzentriert und mit viel Ausdauer machten sich die acht Schneiderinnen ans Werk, haben zugeschnitten, sich die Finger zerstochen, mit dem Einfädeln in die Nähmaschine und dem Unterfaden gekämpft und hatten obendrein noch die Muße, sich gegenseitig zu helfen. Ich war total beeindruckt, wie schnell sie die komplexe Konstruktion einer gefütterten Tasche verstanden haben und ohne Fehler alle Teile selbständig zusammensetzen konnten. Nur bei der allerletzten Naht, die durch Gurtbänder und drei Lagen Stoff ging, habe ich etwas mitgeholfen, aber vorallem, damit alle zum Abendessen zu Hause sind.

Mega-Kompliment an euch, Mädels – macht weiter so!
Nikki+++

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